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Gewachsene Heilkraft

Heilpflanzen richtig sammeln

Alles in der Natur unterliegt Zyklen. So ist es wichtig zu wissen, wann Heilpflanzen ihre vollen Kräfte entfalten, wann und in welchem Teil der Pflanze die Wirkstoffkonzentration am höchsten ist. Hilfreich hierbei ist die Nutzung eines Erntekalenders (https://www.kraeuterwanderung.online/sammelkalender/).

Allgemeine Empfehlungen:

  • Nur bei trockenem Wetter sammeln.
  • Wurzeln sollten im Frühjahr, wenn die Pflanze zu treiben beginnt oder im Herbst, wenn die Wirkstoffe wieder in die Wurzel gesunken sind, geerntet werden. Der beste Zeitpunkt hierfür ist vor Sonnenaufgang oder in den späten Abendstunden.
  • Blüten sollten geerntet werden, wenn sie voll entfaltet sind. Der beste Zeitpunkt hierfür sind die Mittagsstunden.
  • Früchte und Samen sollten nur geerntet werden, wenn sie ganz reif sind. Der beste Zeitpunkt ist vor- oder nachmittags.
  • Sammelplätze in der Nähe von Autobahnen, Industriegebieten oder landwirtschaftlichen Gebieten, die konventionell bebaut werden, sollten gemieden werden.

Heilpflanzen aus eigenem Anbau

Obwohl wilde Heilpflanzen meist ein größeres Wirkpotential haben, können sie auch im Garten oder dem Balkonkasten einfach selbst angebaut werden.

Der ideale Standort ist sonnig, windgeschützt und bekommt tagsüber das meiste Licht.

Am besten gedeihen die Pflänzchen auf krümeligem, leicht sandigem Humusboden. Magerer Sandboden sollte mit etwas Tonmehl und Kompost angereichert und Lehmboden mit Sand und Kompost gelockert werden. Der ideale Saatboden besteht aus je einem Drittel reifen Kompost, Torf und Sand.

Vor der Aussaat, sollte der Boden mit Kompost oder organischem Dünger (z. B. Hornspäne) angereichert werden. Der Boden sollte aufgelockert und sämtliches Unkraut samt Wurzel sowie Steine und größere Erdklumpen entfernt werden. Nachdem die Oberfläche glatt geharkt wurde, werden mit dem Finger kleine Rillen gezogen und darin der Samen locker verteilt.

Beim Bepflanzen von Balkonkästen, sollten einige Kieselsteine über die Löcher gelegt werden, damit sie nicht verstopfen und somit Staunässe vermieden wird.

Weiterverarbeitung

Nach der Ernte werden die Kräuter vorsichtig auseinander sortiert und auf eine saugfähige Unterlage, wie Holzbretter, Baumwolltücher oder Küchenkrepp gelegt. Sie können auch kopfüber an einer Leine aufgehängt werden.

Am besten werden sie im Freien, an einem trockenen und schattigem Ort getrocknet. Während des Trocknens, sollten die Kräuter keinem grellen Sonnenlicht und keiner zu starken Wärme ausgesetzt werden.

Werden Samen getrocknet, legt man unter die kopfüber aufgehängten Kräuter ein sauberes Baumwolltuch, um die Samen aufzufangen. Wurzeln werden unter fließendem Wasser abgebürstet, danach trocken gerieben und mit Hilfe von Nadel und Faden aufgehängt.

Die Pflanzen sind gut durchgetrocknet, wenn sie noch grün sind, aber leicht zerbröseln. Die Blätter und Blüten können nun von den Stängeln gezupft werden. Bei Samen werden die getrockneten Dolden ausgeklopft und durch ein feines Sieb gegeben, um Blätter und Staub zu entfernen.

Lagerung

Ideal zur Aufbewahrung sind dunkle Gläser oder Keramikbehältnisse mit Korken oder Schraubverschluss. Diese sollten nicht zu fest verschlossen und mit Inhalt und Erntedatum beschriftet werden.

Feuchtigkeit und Licht verkürzen die Haltbarkeit der Heilpflanzen, daher sollte für die Lagerung, ein kühler, trockener und dunkler Ort gewählt werden.

Die meisten Heilpflanzen, sollten nicht länger als ein Jahr gelagert werden, damit sie im Besitz ihrer vollen Wirkung bleiben.

Natürlich macht es Sinn, das volle Potenzial der Heilpflanzen zu nutzen und sie beispielsweise zu Tees, Tinkturen, Ölen, Destillaten oder Salben weiterzuverarbeiten.