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Vitamin D - Das Sonnenhormon

Vitamin D3 ist kein Vitamin im eigentlichen Sinne. Es handelt sich um einen hormonähnlichen Stoff, den der Körper mithilfe von Sonnenlicht selbst produzieren kann.

Das tägliche Sonnenbad, als Möglichkeit Vitamin D im Körper aufzubauen, gilt als eine der ältesten Therapien überhaupt und wurde bereits von Hippokrates empfohlen.

In der konventionelle Schuldmedizin wird Vitamin D mit Knochenstoffwechsel assoziiert: Vitamin D festigt die Knochen indem es Calcium in die Knochen schleust. Damit ist an dieser Stelle zumeist alles gesagt.

Aber Vitamin D kann noch viel mehr. Es ist an unzähligen anderen Stoffwechselvorgängen und Funktionen im Körper beteiligt.

Bei genauerer Analyse zahlreicher Studien und Therapieberichte erweist sich Vitamin D als eine der wichtigsten Lebensvoraussetzungen überhaupt.

Was genau ist Vitamin D?

Es gibt verschiedene D-Vitamine. Wenn von Vitamin D die Rede ist, ist zumeist Vitamin D3 gemeint. Die natürliche Form, die im Körper hergestellt wird.
Vitamin D1, D2, D4 und D5 gehören zu den künstlich erzeugten Vitaminen. Sie werden Lebensmitteln zugesetzt.

Es gibt 3 Möglichkeiten, dem Körper Vitamin D3 zuzuführen:

1️⃣ über Sonneneinstrahlung
2️⃣ über Ernährung
3️⃣ über Nahrungsergänzung

Die Bildung von Vitamin D3

Eine bestimmte Intensität von UV-Strahlung ist für die Bildung von Vitamin D3 entscheidend. Die Bildung von Vitamin D3 beginnt ab einem UV-Index von 3.

UVB-Sonnenlicht dringt in die oberen Hautschichten ein und wandelt das dort vorliegende 7-Dehydrocholesterol um. Durch Photolyse entsteht zuerst das Prävitamin D3. Daraus entwickelt sich durch Wärme Vitamin D3. Die Leber wandelt nun das Vitamin D3 in 25-Hydroxy-Vitamin D3 um. 25-Hydroxy-Vitamin D3 ist die eigentlich im Blut zirkulierende Form von Vitamin D3.

Der Mangel an Vitamin D ist leider ein Massenphänomen und der Hauptgrund dafür liegt auf der Hand: Mangelndes Sonnenlicht. Die meisten Menschen in unseren Breitengraden leiden darunter.

Einflussnehmende Faktoren sind hier Kleidungsstücke, Schatten und Wolken, seltener Aufenthalt im Freien sowie Hautcremes mit Lichtschutzfaktoren (LSF) - Lichtschutzfaktor 10 bewirkt eine Senkung der Vitamin D-Produktion um 95 %.

Auch körperliche Faktoren spielen eine Rolle. So beeinflussen beispielsweise hormonelle Veränderungen (Wechseljahre, Schwangerschaft), Erkrankungen die die Vitaminaufnahme blockieren (Morbus Crohn, Leber- oder Nierenerkrankungen) oder das Alter die Bildung von Vitamin D. Ebenfalls leiden Menschen mit dunkler Haut in Ländern, in denen wenig Sonnenstunden vorherrschen oft unter Vitamin D-Mangel, denn die dunkle Haut blockiert die Aufnahme der UV-B-Strahlen.

In unseren Breitengraden reicht das sommerliche Sonnenbad und der großzügige Aufenthalt im Freien gerade zur Deckung des absoluten Vitamin-D3-Minimums, jedoch nicht zum Eintritt in den optimalen Bereich. In diesem Bereich sind laut Ärzten und Therapeuten "unglaubliche Heilungserfolge" möglich. Leider wird von Fachgesellschaften für unsere Nährstoffe nur exakt die Vitalstoffmenge empfohlen, die die klassischen Mangelerscheinungen gerade so vermeidet.
Wenn die typischen Symptome eines Vitamin-D-Mangels, wie Muskelzucken, Kopfschmerzen, erhöhter Schlafbedarf oder Kreislaufbeschwerden nicht vorhanden sind, wird der Vitamin-D-Spiegel des Patienten als "normal" bewertet. Das fatale daran ist, dass diese Symptome erst auftreten, wenn der Vitamin-D-Spiegel sich weit im unteren Bereich befindet. Die Leistungsfähigkeit hat dann bereits nachgelassen und die Gesundheit ist alles andere als optimal.

Im Jahresdurchschnitt erreichen wir in unseren Breitengraden einen Vitamin-D-Spiegel von 16 ng/ml (Winter: 8-12 ng/ml, Sommer: ca. 24 ng/ml).

Bei Werten unter 20 ng/ml treten bereits Beschwerden wir Müdigkeit, Schlappheit, Schlafstörungen, Muskelzucken, Beinschmerzen u. Ä auf.

Wirkung & Funktion von Vitamin D

Zu den erforschten Wirkungen von Vitamin D zählen u. a.

☀️ Aufbau von Gelenken, Knochen, Zähnen
☀️ Steuerung der Aufnahme von Calcium im Darm
☀️ Stärkung des Immunsystems
☀️ Aufbau und Erhalt der Muskelfunktion
☀️ Zellteilung
☀️ Entzündungshemmung
☀️ hormonelles Gleichgewicht
☀️ Reduzierung von oxidativem Stress
☀️ innere Ruhe und besserer Schlaf
☀️ bessere Stressbewältigung
☀️ bessere geistige Leistungsfunktion
☀️ Lebensfreude und Aufmerksamkeit

Wie wir wissen, leiden die meisten Menschen unter einem Mangel an Vitamin D3. Mit diesem Mangel stehen zahlreiche Beschwerden bis hin zu ernsthaften Erkrankungen in Verbindung.
Vitamin D gilt vorbeugend als natürlicher Schutzschild gegen

✅ Autoimmunerkrankungen
✅ Erkältungen
✅ Knochenerkrankungen
✅ Osteoporose
✅ Rücken- und Knochenschmerzen
✅ Depressionen
✅ Diabetes Typ 2
✅ Herz- Kreislauf-Erkrankungen
✅ Bluthochdruck
✅ Arteriosklerose
✅ chronische Entzündungen
✅ Störungen des Immunsystems
✅ Muskelschwäche
✅ Psoriasis (Schuppenflechte)
✅ Gelenkrheumatismus
✅ rheumatoide Arthritis
✅ Alzheimer
✅ neurologische Erkrankungen
✅ PMS
✅ Krebs

Vitamin-D-Mangelerscheinung vs. chronische Vitamin-D-Mangelerkrankung


Zwischen einer Vitamin-D-Mangelerscheinung und einer chronischen Vitamin-D-Mangelerkrankung besteht ein erheblicher Unterschied.

Vergleicht man beides exemplarisch mit einem Auto, so ist die Mangelerscheinung ein stotternder Motor, bei dem der Tank nur noch wenig Treibstoff enthält, aber noch nicht ganz leer gefahren ist.
Bei einer Mangelerkrankung bleibt der Motor nach dem Stottern schließlich vollständig stehen.

Das Problem des fast leeren Kraftstofftanks, lässt sich leicht beheben. Wenn der Motor vollständig stehen geblieben ist, so ist der Aufwand um einiges größer.

Das Vitamin-D-Mangelsyndrom und dessen 5 Gruppen nach Dr. med. Raimund  von Helden - MANOS

Muskulatur:
Zucken, Zittern, Vibrieren, Verkrampfungen, Schmerzen, Muskelschwäche

Adynamie:
Energieverlust, Kraftlosigkeit, Antriebslosigkeit, dauernde Erschöpfung und Niedergeschlagenheit (Fatigue-Syndrom)

Nervensystem:
Störung der Nervenfunktion - Schlafstörungen, ständige Müdigkeit und Abgeschlagenheit, hoher Schlafbedarf, Kopfschmerzen, innere Unruhe und Rastlosigkeit, Konzentrationsstörungen, Verhaltensveränderungen, Koordinationsstörungen, einhergehend mit Unsicherheit beim Gehen und Stehen

Orthostase:
Kältegefühl, besonders an den Extremitäten, Kreislauf- und Durchblutungsstörungen

Skelettschäden:
Osteoporose (Knochenschwund) und Osteomalazie (Knochenschmerzen)

Eine bahnbrechende Studie zu Vitamin D

In der Fachzeitschrift Anticancer Research wurde eine Großstudie zu Vitamin D veröffentlicht, die von Wissenschaftlern der Universität Kalifornien, der medizinischen Fakultät der Universität San Diego und der medizinischen Fakultät der Creighton-Universität in Omaha durchgeführt wurde.

Hier wurden sehr simple, jedoch durchaus grundlegende Fakten veröffentlicht:

  1. Von den 3.667 Probanden der Studie, wiesen 90 % einen Vitamin-D-Mangel auf. Ihr Vitamin-D-Spiegel lag sogar unterhalb der offiziellen Empfehlung, die bekanntermaßen ohnehin viel zu niedrig ist.
  2. Die Einnahmemenge von 10.000 IE Vitamin D täglich, löste keine toxische Wirkung aus. 
  3. Eine Überdosierung von Vitamin D wird verhindert, indem sich der Anstieg des Vitamin-D-Spiegels im Blut den Ausgangswerten anpasst.
    Das bedeutet konkret, dass ein Mensch mit einem Vitamin-D-Wert von 30 ng/ml bei einer erhöhten Verabreichung von 1.000 IE seinen Vitamin-D-Wert um 8 ng/ml erhöht. Ist der Ausgangswert höher und beträgt 50 ng/ml erhöht sich der Vitamin-D-Wert bei der gleichen verabreichten Menge nur 5 ng/ml.
    Infolgedessen sollte der Normwertbereich bei 60 ng/ml beginnen und 150 ng/ml als optimale Versorgung angesehen werden.

Die optimale Vitamin-D-Dosierung ohne Bluttest

Ziel der folgenden täglichen Standarddosierung ist es, einen optimalen Blutwert von 60 ng/ml zu erreichen und diesen Spiegel im Anschluss dauerhaft zu halten.

Babys bis zum 1. Lebensjahr
👉 400 IE

Kinder ab dem 1. Lebensjahr
👉 1.000 IE

Heranwachsende
👉 1.000 IE pro 12 kg Körpergewicht

Erwachsene, bei einem durchschnittlichen Körpergewicht von 70 kg*
👉 5.000 IE

Schwangere
👉 4.000 bis 6.000 IE
* bei Gewichtsabweichung proportional anpassen

Menschen, die sich gesund und fit fühlen, können diese Methode bedenkenlos wählen.

Vitamin-D-Dosierung mit Bluttest

Der individuelle Vitamin-D-Spiegel eines Menschen hängt von vielen Faktoren ab. So beeinflussen beispielsweise das Alter, der Lebensstil, das Körpergewicht, die Aufnahmefähigkeit des Körpers und des dessen Verstoffwechselung den individuellen Vitamin-D-Bedarf.

Die nachfolgenden exemplarischen Dosierempfehlungen können daher nur Richtlinien darstellen. Es empfiehlt sich, nach einiger Zeit einen erneute Bestimmung des Vitamin-D-Spiegels im Blut vornehmen zu lassen, um in der Folge die individuelle Dosierung anzupassen.

Ausgangssituation: Der Wert liegt zwischen 0 und 10 ng/ml

Wer seinen Vitamin-D-Blutwert erhöhen möchte, kann folgende Vitamin-D-Dosis einnehmen (basierend auf einem durchschnittlichen Körpergewicht von etwa 70 kg).

Die linke Spalte zeigt jeweils den gewünschten Wert, die rechte die dafür nötigen täglichen IE.

20 ng/ml      1.000 IE
30 ng/ml      2.200 IE
40 ng/ml      3.600 IE
50 ng/ml      5.300 IE
60 ng/ml      7.400 IE
70 ng/ml     10.100 IE

Ausgangssituation: Der Wert liegt zwischen 20 und 30 ng/ml

30 ng/ml        600 IE
40 ng/ml     2.000 IE
50 ng/ml     3.700 IE
60 ng/ml     5.800 IE
70 ng/ml     8.600 IE

Bei regelmäßiger Einnahme von Vitamin D als Nahrungsergänzung, ist die zusätzliche Einnahme von 100 Mikrogramm (mcg) Vitamin K2 ratsam. Bei einer Zufuhr von 5.000 IE Vitamin D und mehr pro Tag empfehlen sich 200 mcg Vitamin K2 täglich.

Hier weiterlesen.

Der optimale Vitamin-D-Spiegel liegt zwischen 50 und 90 ng/ml.

Die richtige Dosierung von Vitamin D

Die folgende Tabelle stellt die Blutwerte dar, die von extremen Mangel bis zur toxischen Überdosierung reichen:

Überdosierung (toxische Wirkung)

> 300 ng/ml

Risiko eines überhöhten Calciumspiegels

> 150 ng/ml

Empfohlene Obergrenze im Blut

100 ng/ml

Opitmaler Wert

50 - 90 ng/ml

Guter Wert

> 40 ng/ml

Befriedigender Wert

> 30 ng/ml

Mangelhafter Wert

< 30 ng/ml

Schwerer Mangel

< 20 ng/ml

Extremer Mangel

< 12 ng/ml


Vitamin D - Die 3 Arten der Zuführung

1️⃣ UVB-Bestrahlung (Sonnenlicht oder UVB-Strahler)

Bei Bestrahlung des gesamtes Körpers (ohne Sonnenschutz, in Badekleidung) werden in 10 bis 20 Minuten, je nach Hauttyp und Pigmentierung, etwa 10.000 IE produziert.
Solarien sind hierfür zumeist ungeeignet. Sie sind auf schnelle Bräunung ausgelegt, welche aus UVA-Strahlen resultiert.  

2️⃣ Nahrungsergänzungsmittel

Die angebotenen Nahrungsergänzungsmittel unterscheiden sich im Wesentlichen
👉 in der Darreichungsform (Tabletten, Kapseln, Tropfen)
👉 nach dem Wirkstoff (D2, D3, veganes D3)
👉 der Dosierung (400 - 20.000 IE)
👉 der Zusammensetzung (Zusatzstoffe, Ergänzungssubstanzen wie Vitamin K2 oder Calcium)

Die Einnahme sollte aus 2 Phasen bestehen. Der Auffüllphase und der Erhaltungsphase.
Die Auffüllphase dient dazu, die Speicher aufzufüllen. Hierbei wird über einen bestimmten Zeitraum eine höhere Dosis eingenommen, bis der gewünschte Vitamin-D-Spiegel im Blut erreicht ist. Bei der anschließenden Erhaltungsphase, soll der erreichte Vitamin-D-Spiegel dauerhaft gehalten werden.

3️⃣ Lebensmittel

Bei der Versorgung mit Vitamin D spielen Lebensmittel nur eine untergeordnete Rolle. Bekanntermaßen bieten unsere Lebensmittel nicht mehr das meiste an Vitalstoffen.

✅ Tierische Nahrungsmittel enthalten Vitamin D3
✅ Pflanzliche Nahrungsmittel enthalten Vitamin D2

Die Lebensmittel mit dem meisten Vitamin-D-Gehalt sind Chlorella (12.600 IE/100 g - D2) und Lebertran (12.000 IE/100 g - D3). Weiterhin sind Fettfische wie beispielsweise Aal (besonders geräuchert), Bückling, Hering und Lachs besonders reich an Vitamin D3.

Hier gibt es weitere Informationen zu Vitamin D in Lebensmitteln.